Das Buch des Lebens 1924Ein Weltbild der Gegenwart





Ägyptischer Tempelfries - Dem Francé sein "Ägyptisches Kreuz"


Viele seiner früheren Bücher werden hier erklärt.
Aus:
Franz Pichler; Raoul Francé und sein Werk zu Natur und Leben

5.2 Die Lebenslehre
"Im umfangreichen „Bioswerk“ vom Jahre 1921 versuchte Raoul Francé wichtige Gesetzmäßigkeiten, die in der Natur beobachtet werden können, aufzuzeigen und allgemeinverständlich zu erklären. Er setzte dabei sein ganzes Wissen, das er sich im Laufe seines Lebens als Biologe erworben hatte, ein. Dazu wurden auch die Gesetze der unbelebten Natur, wie diese von der Physik, Chemie, Geologie, Mineralogie und weiteren Gebieten zu dieser Zeit bekannt waren, berücksichtigt. Auch die aus dem Altertum überlieferten philosophischen Ideen wurden in dieses Werk eingebaut. Wenn auch von verschiedener Seite das „Bioswerk“, wie dieses in zwei Bänden mit „Bios-Die Gesetze der Welt“ vorliegt, als philosophisches Hauptwerk von Raoul Francé zur Vermittlung seiner „objektiven Philosophie“ gilt, so kann man sich dem heute nur bedingt anschließen. Francé hat mit diesem Werk versucht, ein System von Gesetzen aufzustellen, deren Kenntnis dem Menschen ein auf Erfahrung beruhendes Grundwissen zum Verständnis der Welt, einer Welt die durch das Wirken der Natur bestimmt ist, zu vermittelnund damit zur erfolgreichen Bewältigung der Probleme, die das Leben stellt, beizutragen. Wenn das Hauptziel von Francé ist, den Menschen mittels einer umfassenden Naturbildung eine Lebenslehre zu vermitteln, wobei Anpassung und Harmonie eine wichtige Rolle haben, dann stellt das „Bioswerk“ und die daran angeschlossenen Monographien ein zu komplexes System dafür dar. Francé selbst hat sich, wie es scheint darüber Gedanken gemacht. Als Resultat erschien von ihm im Jahre 1924 im Verlag Ullstein Berlin „Das Buch des Lebens-Ein Weltbild der Gegenwart“.In diesem Buch, das vom Aufbau her wie ein Katechismus gelesen werden kann, gibt Francé auf viele Fragen, die das Leben des Menschen betreffen, ein Antwort. Es ist in dieser Hinsicht das reifste Werk von Raoul Francé, wenn man seinem Anliegen, eine Lebenslehre zu vermitteln, eine Priorität einräumt. Er setzt darin seine ganze Erfahrung in allgemein verständlicher Weise ein. Im Anschluss an die von ihm mit ähnlichen Zielsetzungen bisher verfassten Bücher zur „objektiven Philosophie“ hat er mit diesem Werk schließlich die richtige Form und Ausdrucksweise gefunden. Auch heute nach fast hundert Jahren erschließt dieses Buch die Fülle des Wissens, das sich Raoul Francé im Laufe seines arbeitsreichen Lebens angeeignet hat und hier in allgemein verständlicher Form wiedergibt. Aus heutiger Sicht muss jedes Buch, das sich mit einem Weltbild das bereits fast hundert Jahre alt ist, Schwachstellen aufweisen. Ein „Spezialist“ wird in manchem Detail Schwächen finden, ein „Generalist“ wird manche Aussagen verbessern wollen. Ein heutiger Leser kann für sich selbst stets einen gewinn buchen, indem er selbst eine Verbesserung des Textes versucht. Raoul Francé ergänzte sein „Buch des Lebens“, das immerhin 547 Seiten stark ist und in der Art eines Lexikons als Nachschlagewerk bis heute gut zu verwenden ist, durch Publikationen kleineren Umfanges, die auch seine Lebenslehre zum Inhalt hatten. Zu nennen ist hier das im Jahre 1925 beim Voigtländer Verlag in Leipzig erschienene Buch „Richtiges Leben“und auch „So musst Du leben-Eine Anleitung zum Richtigen Leben“,das 1929 beim Carl Reissner Verlag Dresden erschienen ist. Auch der Kosmos-Band „Harmonie in der Natur“vom Jahre 1926 kann dazu gezählt werden. Während im „Buch des Lebens“ das „Gesetz der Harmonie“ wie dieses im „Bioswerk“ vorkommt, kaum erwähnt wird, setzt Francé in diesen nachfolgenden kleineren Werken darauf das Hauptgewicht. Eine Erklärung dafür mag sein, dass Raoul Francé diese Werke bereits früher zu Papier gebracht hat undspäter erkannt hat, dass ein Harmoniebegriff, der sich nur auf den goldenen Schnitt und auf bloße Zahlenverhältnisse bezieht, keine wesentliche Aussage für ein „Weltgesetz“ sein kann."
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